Jesaja 28,16
Als Teenager hatte ich einen Freund, der gerade sein Führerschein gemacht hatte. Er bekam das Auto seiner Eltern und wir fuhren los. Problem war nur, wir waren zu siebt und nur einer hatte einen Führerschein.
Es war Winter, es war kalt und wir waren dumm.
Also setzten sich zwei Jungs in den Kofferraum und wir fuhren los.
Es dauerte nicht lange, da fuhr die Polizei hinter uns her und die Sirene signalisierte uns, wir müssen anhalten. Die heitere Atmosphäre im Auto kippte sofort.
Unser Fahrer dachte sich, er würde schnell zum Polizeiauto gehen, statt das der Polizist zu unserem Auto kommt. Doch als er Ausstieg und losging, war der Polizist schon da. So standen die beiden direkt neben dem Kofferraum und wir hörten wie Sie sich unterhielten.
Doch weil die Scheiben beschlagen waren und es dunkel war, sah der Polizist uns nicht.
Unser Herz klopfte trotzdem so laut, dass wir dachten, dass der Polizist es hören musste.
Auf einmal wurde ein Junge im Kofferraum so nervös, dass er es nicht mehr aushielt und den Kofferraum öffnete. In diesem Moment ging der Polizist jedoch mit dem Führer- und Fahrzeugschein zurück zum Polizeiauto und sah es nicht.
Der andere Junge im Kofferraum sah es und knallte die Tür wieder zu.
Alle redeten auf den nervösen und jammernden Jungen im Kofferraum ein, um ihn zu beruhigen. Doch dann kam die Erlösung, unser Fahrer stieg wieder ins Auto ein und wir fuhren weiter.
Grund für die Polizeikontrolle war ein verkehrtes durchfahren einer Einbahnstraße. Der Polizist sah nicht, wie viele Personen im Auto saßen.
Ich denke, es war das Gewissen, dass diesen Jungen im Kofferraum unruhig machte. Und das ist auch gut so.
Und gerade in dieser Situation wäre es, aus der heutigen Perspektive, das Richtige gewesen, sich seiner Schuld zu stellen. Doch eins verrät uns diese Situation noch. Und zwar, wenn wir in einer aussichtslosen Lage stecken, dann werden wir unruhig, hektisch und möchten fliehen. Dann möchten wir diesen unangenehmen Gefühlen entkommen.
Und damit komme ich zum Bibeltext: Jes. 28, 16 (die letzten Worte)
"Wer glaubt flieht nicht"
Eine andere Übersetzung schreibt:
«Wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen.»
Als ich diese Worte las, so wurde mir erneut klar: Ja, der Glaube macht ruhig und fest!
Der Glaube lernt, seine Lasten und Sorgen bei Gott abzuladen. Wenn wir stark belastet und bedrängt werden oder brodelnde Gefühle aufkommen, so finden wir unter dem Schatten des Allmächtigen Ruhe, Rast und Stille. Der Vater gibt seinen Kind Geborgenheit und wie eine liebende Mutter ihr Kind tröstet, so möchte Gott seinen Kindern die Angst nehmen.
Jesaja war ein von Gott berufener Prophet, dessen Botschaft im Wesentlichen das für Israel bevorstehende Gericht Gottes beinhaltete.
Aber gleichzeitig bahnte sich in mitten dieser Gerichtsbotschaften immer wieder die Botschaft der Hoffnung.
Gerade die Kapitel 44 bis Ende zeigen wie Gott bei all dem Gericht, trotzdem eines Tages seine Bundesversprechen erfüllen wird.
1. Flucht nach Ägypten
Jesaja wendet sich immer wieder an die korrupten Anführer Jerusalems und Juda, die Götzendienst einführten und die Armen unterdrückten. Diese Rebellion gegen Gott wird ihren Preis haben, kündigt Jesaja an.
Als erstes wird Assyrien über Israel herfallen und dann wird Babylon Jerusalem einnehmen und zerstören und letztendlich Israel in die Gefangenschaft führen.
Jesaja stellt dieses Strafgericht Gottes sehr bildhaft da:
Er sagt zum Beispiel: Jes. 6,13
- Die Eiche wird gefällt, aber der Wurzelstock bleibt. Und aus diesem Wurzelstock wird ein heiliger Same entstehen.
Er meint damit, dass Israel der starke Baum fallen wird, aber es wird etwas bleiben, sodass aus Israel, aus dem Sproß Davids Befreiung kommen wird.
Der Messias kommt aus dem heiligen Samen, der aus Israel wächst! Jesaja nannte ihn „Imanuel“ = Gott mit uns!
In Jesus Christus kam der Himmel auf die Erde. Gott wurde Mensch!
Und wir sehen hier wie eindrucksvoll das Jesajabuch von Gericht und dem gegenüber von Hoffnung spricht.
Im Kapitel 28 geht es um den Aufstieg und Untergang Jerusalems.
Das assyrische Reich ermächtigt sich zur Weltmacht und Israel bekommt Angst. Und deswegen haben die Führer Jerusalems eine Vereinbarung mit Ägypten getroffen, damit Sie sich gegenseitig im Kampf gegen Assyrien helfen.
Jesaja sagt und bewertet damit die Situation in Kap.28 Vers 15, dass Sie einen Bund mit dem Tod geschlossen haben und einen Vertrag mit dem Totenreich.
Die Führer sagen zwar, das Unheil wird nicht übers Land hereinbrechen. Aber Sie verlassen sich auf ihre Lügen und Betrügereien. Sie haben ihren Lug und Betrug zu ihrem Zufluchtsort gemacht und fühlen sich in ihren Intrigen sicher.
Sie suchten militärischen Schutz, statt auf Gott zu vertrauen und Buße zu tun.
Hat Israel seine Vergangenheit vergessen?
Sollten Sie sich beim Passahmahl nicht immer wieder an die Knechtschaft in Ägypten erinnern?
Doch nun suchten Sie wieder Zuflucht bei dem Land, von dem Sie versklavt wurden.
Im 2. Petrusbrief gebraucht Petrus ein starkes Sprichwort:
„Der Hund kehrt wieder um zu dem, was er erbrochen hat und die gewaschene Sau zum Wälzen im Schlamm.“
Wie konnte sich Israel, nach all dem was Sie mit Gott erlebten, wie Gott Sie aus der Gefangenschaft befreite und herausführte, wieder umdrehen und sich an Ägypten wenden?
Weil Sie keinen gegründeten Glauben hatten!
So wie Sie in der Wüste keinen Glauben hatten und sich immer wieder umdrehten, so kehrten Sie wieder zu dem um, was Sie erbrochen hatten!
Kennen wir das auch?
Wir sind in die Nachfolge Christi getreten,
haben uns von unserem alten Leben abgekehrt,
der Sünde entsagt und nun wollen wir unserem Herrn gefallen.
Doch dann sind wir nicht wachsam und alte Gewohnheiten treten erst leicht und dann …
ganz wieder in unser Leben ein!
- Da ist üble Nachrede und Lästerei
- Da ist Gier und Habsucht
- Da ist Lieblosigkeit und Egoismus
- Das Gebet, die Stille Zeit und die Bibel nimmt an Bedeutung ab und stattdessen kehren wir zum erbrochenen zurück.
Vor einiger Zeit war ich in einem Einkaufsladen und bin an der Kasse an einem Zigarettenregal vorbeigegangen. Ich war erschrocken, welch schreckliche Bilder auf der Verpackung abgebildet waren. Diese Bilder waren nicht nur einschüchternd, sondern grausam.
Ihr kennt wahrscheinlich diese Bilder bei denen Menschen mit Krankheiten als Folge des Rauchens abgebildet werden, bei denen einem fast übel wird.
Ich frage mich, wie Menschen auf solche schauerlichen Bilder schauen können und trotzdem hineingreifen können. Sie bekommen die Folgen plakativ vor Augen gestellt und es stört Sie nicht. Hierbei sieht man was eine Sucht bewirken kann.
Willige Selbstzerstörung!!! Das gleiche erleben wir mit der Sünde.
- Wir wissen das Wut und Hass zu bösen Handlungen führt.
Und doch ärgern wir uns immer wieder über den nächsten, sogar über Glaubensgeschwister
- "Wie kann er nur…," "wieso ist er so…," "warum macht er das…"
- Hochmut kommt vor dem Fall.
und trotzdem erheben wir uns immer noch gegeneinander. Sind arrogant, selbstgefällig und achten uns höher als den anderen.
- Lüge führt zum Vertrauensbruch.
Und doch suchen wir manchmal mit geschick die Wahrheit zum eigenen Gunsten zu optimieren.
Wo wir nicht im Glauben handeln, da greifen wir immer wieder ins Regal des alten Lebens.
Die Bibel warnt uns zurück nach Ägypten zu schauen. Sondern wir sollen heilig sein, wie auch er heilig ist.
2. Heiligkeit und Herrlichkeit Gottes
In Jesaja Kap. 6 lesen wir davon, wie Jesaja den Herrn schaut und von ihm berufen wird.
Er sieht wie Engel umherfliegen und sich zurufen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen; die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit!“
Dann erbeben die Pfosten der Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt.
Jesaja sieht den König, den Herrn der Heerscharen und er fürchtet, dass er sterben muss. Im Angesicht seiner Heiligkeit, werden Jesaja seine unreinen Lippen bewusst.
- Vor Gottes Heiligkeit, vor seinem reinen Wesen, unter seinem Licht werden alle dunklen Flecken aufgedeckt.
- Als Petrus mit Jesus, den fang seines Lebens machte (in doppelter Hinsicht), da fällt er auf seine Knie und sagt zu Jesus: „Weiche von mir, denn ich bin ein sündiger Mensch!“
- Ja die Anwesenheit Gottes überführt uns und wir verstehen plötzlich wem wir gegenüberstehen. Dem vollkommenen, reinen, allmächtigen Gott und in seinem Licht wird uns unsere Fehlerhaftigkeit bewusst.
- Es wäre doch gut, wenn uns das immer wieder im Gebet und in der Wortlesung bewusst werde. Damit wir im Gebet würdevoll ins Allerheiligste treten.
- Es wäre gut, wenn wir mit der Gegenwart Gottes rechnen. Das würde uns vor so einiges an Unrecht bewahren und es würde uns läutern.
Jesaja wird sich seiner sündhaften Natur klar und zergeht. Doch dann kommt ein Engel.
Er hält eine glühende Kohle in seiner Hand, die er vom Altar genommen hat und berührte Jesajas Mund.
Jesaja wurde nicht von der Heiligkeit Gottes zerstört, sondern er wurde geistlich gereinigt für seinen besonderen Dienst
Und dann fragt der Herr: Wen soll ich senden? Und Jesaja sagt: Hier bin ich, sende mich!
Und obwohl er Gericht predigen sollte zu einem Volk, dass verstockte Herzen hatte und er genau wusste, dass man nicht auf ihn hören würde, stellt er sich bereitwillig zur Verfügung. Bei seiner Berufung wird ihm gesagt, dass man nicht auf ihn hören wird. Denn Sie haben verstopfte Ohren und verklebte Augen!
Jerusalem wird zur Einöde, alles wird verwüstet und doch hat Jesaja keine Angst und flieht nicht so wie Jona.
Jesajas Situation war im Grunde genau die Kehrseite von Jona.
- Jona musste seinen Feinden Gericht bringen und würde Gehör bekommen, sodass Ninive Buße tut und das Gericht nicht ausgeführt wird. Jona wollte jedoch nicht und floh.
- Jesaja jedoch musste seinem eigenem Volk Gericht predigen und würde deswegen viel Widerstand bekommen. Dieses Gericht wird wahr und Jesaja stellt sich mutig dieser Aufgabe.
Ich stellte mir die Frage, welchem dieser beiden Propheten gleiche ich?
Passt mir meine Berufung oder bin ich mit Gottes Willen unzufrieden? Wisst ihr manchmal fällt es mir schwer, dass die Gemeindearbeit so viel Zeit in Anspruch nimmt.
Das man häufig mit negativen Dingen konfrontiert wird.
Und dann möchte man wie Jona fliehen. Einfach in die andere Richtung ausschlagen.
Und vielleicht geht es dir auch so, dass du dir vielleicht eine andere Aufgabe oder Dienst wünschst.
Oder dich ärgert etwas:
- Die Kinder in der Kinderstunde sind ungehorsam und laut
- Ständig fällt jemand im Chor aus oder kommt zu spät
- Wenn du predigst ist es ständig laut oder du bekommst keine Aufmerksamkeit
- Oder sonst etwas.
So lasst uns Jesaja zum Vorbild nehmen.
Er führte einen Auftrag Gottes aus, der ihm weder Wertschätzung, noch Erfolg, noch Freunde bereitete.
Die Überlieferung besagt, dass Jesaja, unter dem König Manasse hingerichtet wurde. Und zwar durch Zersägen mit einer hölzernen Säge (Hebr. 11,37 deutet dies an)
Nun wir sehen jedoch der Herr reinigt für den Dienst und Jesaja bekam Ruhe im Glauben und stellte sich zur Verfügung.
Wir lesen Jesaja 28,16. Das Geheimnis seiner Standfestigkeit:
"darum, so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der aufs Festeste gegründet ist:
Wer glaubt, der flieht nicht!"
Jesaja glaubte der Hoffnung, die er predigte. Gott ließ ihn weit in die Zukunft schauen und er sah Jesus den Messias, wie kein anderer Prophet. Er sah ihn als den Friedefürsten, als einen wunderbaren Herrscher, aber auch als den leidenden am Kreuz.
Wenn wir das unübertroffene Kap. 53 lesen, dann könnte man meinen: Jesaja stand direkt neben dem Kreuz, an dem Jesus hingerichtet wurde. - Er sah wie er durchbohrt wurde, aber wie wir durch seine Wunden Frieden haben
- Er sah ihn, wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt wird, damit Viele in ihm gerecht werden.
Jesaja lebte im Glauben auf diese Hoffnung und deswegen stellte er sich dieser undankbaren Aufgabe.
Die Führer Jerusalems und Judas jedoch glaubten ihren eigenen Lügen und Betrug und suchten deswegen nach einem Ausweg in Ägypten. Doch Jesaja schreibt in Kapitel 28,20
"Denn das Bett wird so kurz sein, dass man sich nicht darauf ausstrecken kann, und die Decke so schmal, dass man sich nicht in sie einwickeln kann."
Es reicht einfach nicht aus!
Das Bett ist zu kurz und die Decke zu schmal. Der Versuch Schutz in Ägypten zu finden ist aussichtslos. Israel wird darin keinen Halt finden.
- Manchmal reicht bei uns das Geld, die Zeit oder die Fähigkeit nicht aus.
- Vielleicht sind wir der Situation nicht gewachsen.
- Und Sie überfordert uns.
- Gerade die Kindererziehung fordert uns manchmal ganz schön raus.
- Die Arbeit kann ganz schön anspruchsvoll sein und man erwartet mehr von uns, als wir geben können
- Aber auch Lebensumstände in der Familie können fordernd sein.
- Die Last scheint uns zu schwer.
- Wir werden erdrückt vom Ballast und den auffressenden Gefühlen.
- Es steht etwas bevor, dass unüberwindbar erscheint.
- Coronavirus
- Wirtschaftscrash
- Arbeitslosigkeit
Und immer wieder droht der Boden unter uns nachzugeben.
Als würde der Halt wegbrechen.
2. Halt in Christus
Doch der Stein Zions ist der Grund, weshalb niemand fliehen muss. Niemand braucht ängstlich sein und fliehen.
Und damit meine ich nicht, dass wir uns über alle Vorsichtsmaßnahmen hinwegsetzen sollen. Sondern, dass wir gerade in dieser Situation unsere Zuflucht in Christus haben! Gott spricht, dass er einen Stein legen wird. Niemand außer ihm ist fähig, diesen Stein richtig zu platzieren.
Hier muss jemand kommen, der diesen Stein perfekt an seinen Platz fügt, ausrichtet und für immer dort statuiert.
Dieser Stein ist ein bewährter Stein! Kein Stein, der nachgibt oder seinen Zweck nicht erfüllen würde.
Nein dieser Stein hielt der heißesten Hitze und kältesten Frost aus.
Er hat sich bewährt und blieb Standfest, treu und vollkommen.
Denken wir an Jesus in der Wüste, in Gethsemane und am Kreuz. Er bewährte sich vor Menschen, Naturgewalten, Dämonen, und Teufel. Er wurde und blieb siegreich.
Dieser Stein ist ein kostbarer Eckstein.
Kostbarer als ein Smaragd, Jaspis oder Diamant.
Der Wert ist unbegreiflich und unerschöpflich.
Denn er zahlte mit seinem teuren Blut.
Das Blut des Lammes ist so unbegreiflich teuer dem, der es in Anspruch genommen hat.
Und nun zeigt dieser Vers auch die Funktion des Steines.
Er ist ein Eckstein. Ein Stein wonach man sich ausrichtet und von dem man lernen soll. Sanftmütig und von Herzen demütig.
Darum Fliehet nicht!
Sondern kommt mit all euren Nöten, Sorgen und bedrängten Gedanken her zu diesem Stein, er ist aufs festeste gegründet.
Nirgendswo bekommt man einen festeren Halt, als in Jesus Christus.
Wenn auch alles erschüttert und nirgendswo mehr Halt zu finden ist, so findest du doch in ihm Ruhe und Festigkeit.
In der heutigen schnelllebigen Zeit, wo Neues morgen schon wieder veraltet ist. Da neigen wir dazu überhastet und überstürzt von einer Sache zur nächsten zu springen.
Nichts scheint mehr für Dauer zu sein in dieser lärmenden Welt
- mit ihren tausendenden von Stimmen,
- wo Hektik und Erregung herrschen,
- wo die Massen sich unruhig bewegen,
- wo ein Ereignis dem nächsten jagt.
Und bei alle dem sind wir bedroht vor Erschöpfung nach Ägypten zu fliehen. Aber Jesaja nennt uns hier ein Geheimnis:
Die Ruhe des Geistes finden wir auf diesen verworfenen Eckstein.
Derjenige der im Glauben an Jesus Ruhe findet, wird aufhören ängstlich zu eilen. Er wird sich nicht von der Strömung des Lebens mitreißen lassen!
Dann bleibt dein Herz ruhig, egal welche Tagespflichten du hast, egal welchen Schwierigkeiten dir bevorstehen, egal ob eine Epidemie, Pandemie oder Wirtschaftskrise sich ausbreitet.
Sören Kiegegard sagte einmal:
Der Himmel spiegelt sich im stürmenden Wasser nicht wieder.
Dann sieht man nichts vom Himmel.
Aber wenn das Wasser ruhig und still ist, dann spiegelt sich der Himmel im Wasser.
So auch in uns, wenn wir ruhig und still sind. Dann spiegelt sich der Himmel in uns wieder.
Wenn die Situation eskaliert. Es im Streit persönlich wird, dann neigt alles in uns drin, aufbrausend zu werden. Widerstand zu leisten oder der Situation zu entkommen. Die schlechten Gefühle und Gedanken wollen ihren Lauf nehmen
Sorgen kommen und versuchen unsere Gedanken einzunehmen.
Doch in Christus können wir ruhig und still werden und bleiben!
Dann spiegelt sich der Himmel in unserem Verhalten wieder,
Wer glaubt wird nicht fliehen. Wir neigen dazu, unangenehme Situationen zu meiden oder zu umgehen.
Wir fliehen lieber, als dass wir uns der Situation stellen:
- Da steht vielleicht etwas zwischen dir und einer Person und eigentlich sollte ein klärendes Gespräch erfolgen. Doch du meidest diese Person. Fliehst der Auseinandersetzung.
Und schon bald befindest du dich in Ägypten, weil dein Mund lästernde Worte über diese Person verliert. Weil deine Haltung dieser Person gegenüber nicht geklärt ist
- Doch im Glauben kann Heilung stattfinden und Beziehungen wieder hergestellt werden.
Ich habe es erlebt, wie Glaubensbrüder nicht mehr zusammen in einer Gemeinde sein konnten, weil da eine Sache nicht geklärt wurde und man sich aus dem Weg gegangen ist. Erst viele Jahre später, als gereifte Opas, ein paar Jahre vor ihrem Tod, konnte die Sache dann doch noch bereinigt werden.
Es war der Sache nicht wert!
Nur weil man dies nicht im Glauben abgegeben hat, sondern geflohen ist!
Ich glaube, dass viele zwischenmenschliche Probleme, auf Fluchtverhalten zurück zu führen sind.
- Wir möchten kein unangenehmes Gespräch führen
- Wir möchten uns nicht demütigen
- Wir kämpfen mit eigenen Bandagen, so wie es Jerusalem mit Ägypten tat.
Jesaja zeigt uns jedoch anhand von Hiskia, wie man es richtigmachen sollte:
In Jesaja 36-38 lesen wir wie Hiskia seiner, wahrscheinlich, schwierigen Herausforderung als König bevorstand.
Das assyrische Reich nahm an Macht und Einfluss immer weiter zu.
Schon zuvor suchte Juda Schutz bei den Ägyptern.
Doch nun wurde Juda von Assyrien angegriffen.
Sie nahmen die befestigten Städte Judas ein und der König Sanherib schickte einen Sprecher mit einer großen Heeresmacht zu Hiskia.
Dieser Sprecher heißt „Rabschake“ und er sollte Hiskia in die Knie zwingen. Er sollte ihn zum Aufgeben bewegen. Er verspottete Hiskia und machte dem Volk große Angst.
Er hetzte das Volk gegen Hiskia auf und machte sich lustig, über Ägypten das geknickte Rohr, dass Sie sich zur Hilfe genommen haben.
Es gab keinen Ausweg für Hiskia und Jerusalem, keinen Schutz durch Verbündete oder militärische Möglichkeiten.
Es war eine Frage der Zeit, bis die Assyrer Jerusalem einnehmen würden.
Sollten Sie nun aufgeben, oder kämpfen bis zum bitteren Ende?
Was würdest du tun, wenn die Situation festgefahren erscheint?
Dein Gegner ist mächtiger und dir in jeder Hinsicht überlegen.
Es gibt keinen Ausweg, keine Lösung und das Ende sieht schrecklich Bitter aus.
In dieser Situation demütigt Hiskia sich vor Gott.
Er betet und fleht Gott um Errettung.
Er setzt sein ganzes Vertrauen auf ihn.
Und im Glauben flieht er nicht.
- Und der Engel des Herrn ging aus und erschlug im Lager der Assyrer 185000 Mann.
- Das führte dazu, dass die Assyrer wieder umkehrten.
Gott hat das Problem geklärt.
Und das dürfen wir immer wieder erleben.
Wenn wir im Glauben das richtige tun werden, dann wird Gott die Sache in seine Hand nehmen.
Glaubst du das und vertraust darauf?
- Glaubst du daran, dass Gott die Macht hat, die Corana Pandemie verschwinden zu lassen?
- Glaubst du daran, dass er deine Probleme lösen kann?
- Glaubst du daran, dass er dein Leben ändern kann?
Nicht lange darauf wurde Hiskia sterbenskrank. Und weil er auch hier um Gottes Gnade gebeten hat, schenkte Gott ihm weitere 15 Jahre. Doch leider, leider waren diese Jahre nicht vom Glauben gekennzeichnet.
Hiskias Aufstieg im Glauben, folgte Hiskias Untergang im Zweifel.
Er empfängt abgeordnete aus Babylon und versucht diese zu beeindrucken, indem er Ihnen Jerusalems Schatz, Tempel und Paläste zeigt.
Hierbei versucht er ganz eindeutig einen Verbündeten im Kampf gegen Assyrien zu gewinnen.
Babylon war der einzige würdige Gegner Assyriens, zu der damaligen Zeit. Und Hiskia verließ die demütige Haltung vor Gott.
Er war ein Mann des Glaubens, doch nun floh er wie die Könige vor ihm, zwar nicht nach Ägypten, aber nach Babylon. Und Babylon wird zu ihrem neuen Ägypten.
Einige Jahre später kommt Babylon zurück nach Jerusalem, besiegt, plündert und zerstört es. Israel wird ins Excil nach Babylon geführt.
Das soll uns eine Lehre sein!
Glaubenserfahrungen garantieren nicht, Glaubensschritte in der Zukunft.
Paulus schreibt zu den Galatern: Gal.2,20
"Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat."
Lebe jetzt im Glauben und schaue nicht auf das, was einmal war.
Wir können uns keinen Tag, Stunde oder Augenblick ohne den Glauben erlauben!
- Beantworte jede Lebenslage mit dem Glauben an den Sohn Gottes, der dich liebt und damit das Beste für dich möchte.
- Er hat dir bereits das Beste gegeben, und zwar, sich selbst!
Ich möchte dich ermutigen nicht ängstlich zu fliehen. Sondern mutig im Glauben an den Herrn Jesus Christus dich der Situation zu stellen.
Alles von Jesus zu erwarten und in dem Glauben zu ihm zu wachsen.
Ich fasse zusammen:
1. Wahrer Glaube wendet sich ab von Ägypten, Babylon und dem alten Menschen
2. Wahrer Glaube erkennt die Heiligkeit und Herrlichkeit Gottes. Und erkennt die eigene Fehlbarkeit.
Dann läutert und befähigt Gott uns!
3. Wahrer Glaube bekommt seine Standfestigkeit in dem bewährten, gegründeten und kostbaren Eckstein Jesus Christus! Nur in ihm finden wir Halt und Festigkeit!
In Jesu Namen AMEN
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