Titus 3, 8-9
"8 Glaubwürdig ist das Wort, und ich will, dass du dies mit allem Nachdruck bekräftigst, damit die, welche an Gott gläubig wurden, darauf bedacht sind, eifrig gute Werke zu tun. Dies ist gut und nützlich für die Menschen.
9 Die törichten Streitfragen aber und Geschlechtsregister, sowie Zwistigkeiten und Auseinandersetzungen über das Gesetz meide; denn sie sind unnütz und nichtig."

Vers 8 sagt uns, was wir tun sollen und Vers 9 sagt uns, was wir (hier Titus) meiden sollen.
Was sollen wir tun und warum?
Wir sollen darauf bedacht sein, eifrig gute Werke zu tun, denn dies ist gut und nützlich für die Menschen.
Und was sollen wir meiden?
Die törichten Streitfragen, Geschlechtsregister,
Zwistigkeiten und Auseinandersetzungen über das Gesetz, weil sie unnütz und nichtig sind.
Niemandem ist geholfen, wenn die Christen sich zanken und streiten. Aber gute Werke
sind gut und nützlich für die Menschen.
Teil 1 - Was gut und nützlich ist
WARUM SOLLEN GLÄUBIGE GUTE WERKE TUN?
ODER: WAS MOTIVIERT UNS DAZU?
VERS 8
"Glaubwürdig ist das Wort, und ich will, dass du dies mit allem Nachdruck bekräftigst"
Welches Wort ist hier gemeint? Er meint das Wort von der Gnade Gottes, die uns errettet
hat, wie es in den vorangehenden Versen beschrieben wird. Darauf möchte ich kurz eingehen, weil es wichtig für unser Motiv ist.
In Vers 1 finden wir bereits die Aufforderung (neben einigen anderen Anweisungen), dass
wir zu jedem guten Werk bereit sein sollen. Und dann liefert uns der Apostel Paulus in den Versen 3 bis 7 die Begründung, warum wir uns so verhalten sollen.
Er beginnt damit, dass auch wir einst verloren waren und in allerlei Sünden lebten (Vers 3).
Aber Gott hat uns aufgrund seiner Barmherzigkeit errettet (Vers 5). Und das nicht, weil wir es verdient hätten oder weil wir gute Taten getan hätten (Vers 5), sondern allein aus Gnade sind wir gerechtfertigt, d.h. wir sind unverdienterweise freigesprochen (Vers 7).
Wir haben die Wiedergeburt erlangt (Vers 5), den Heiligen Geist empfangen (Vers 6) und sind Erben des ewigen Lebens geworden (Vers 7).
Und jetzt schreibt der Apostel „Glaubwürdig ist das Wort“ (Vers 8). Diese unverdiente Gnade Gottes, dieses Wort der Errettung, ist gewisslich wahr und wert geglaubt zu werden.
Und dieses Wort soll mit allem Nachdruck bekräftigt werden.
Darum will es es noch einmal betonen: Gott hat uns errettet aufgrund seiner Barmherzigkeit und nicht aufgrund unserer Werke.
Aus Gnade sind wir gerecht gesprochen, wir haben es absolut nicht verdient; keiner von uns; nicht mal ein bisschen.
Warum ist dies so wichtig und muss immer wieder betont und gelehrt werden?
Damit die, welche an Gott gläubig wurden (also alle Gläubigen), darauf bedacht sind,
eifrig gute Werke zu tun.
Ich tue keine guten Werke, um errettet zu werden.
Ich tue auch keine guten Werke, um mir Gunst und Ansehen bei Gott zu verdienen.
Sondern nur, weil ich der Empfänger göttlicher Gnade und Liebe bin, gebe ich Gutes an meinen Nächsten weiter.
Die Frucht des Evangeliums sind gute Werke.
Wer die Gnade Gottes erkennt, der ist darauf bedacht, eifrig Gutes zu tun.
Der Weg zur Rechtfertigung muss ganz deutlich dargelegt werden, weil man nur so zum guten Handeln kommt.
Wer den Weg der Errettung Gottes nicht versteht, der tut Gutes um sich selbst zu erhöhen oder sich etwas zu verdienen.
Wer aber glaubt, dass Gott ihn aus freien Stücken reich beschenkt hat, der tut Gutes, weil er selbst Gutes von Gott empfangen hat.
Solche guten Werke sind gut und nützlich für die Menschen, weil sie aus Dankbarkeit und
Liebe Gott und dem Nächsten gegenüber geschehen.
Wie könnte ein wahrer Christ sich nur um sich selbst drehen, da Gott ihm doch so freundlich erschienen ist?
Wie könnten wir den Menschen nicht Gutes tun, da wir selbst doch auch einst verloren waren, nun aber aus Gnade errettet sind?
Teil 2 - Was unnütz und nichtig ist
VERS 9
Wir sollen Gutes tun, anstatt uns zu streiten.
Dumme Streitfragen und Auseinandersetzungen über das Gesetz sollen gemieden werden, weil sie unnütz und nichtig sind.
Sie dienen weder dem Christen zur Erbauung, noch helfen sie irgendeinem Menschen.
Sie erzeugen nur Zank und Spaltung und verhindern, dass Christen aus unterschiedlichen
Gemeinden zusammenarbeiten.
Abschließend möchte ich noch hervorheben, wie Paulus in seinem Brief an Titus generell
die guten Werke betont.
In Kapitel 2,7 wird Titus direkt aufgefordert: In allem mache dich selbst zu einem
Vorbild guter Werke. Und in Vers 14 lesen wir, dass Jesus Christus sich selbst für uns
hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein
Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.
In Kapitel 3 haben wir gelesen, dass wir zu jedem guten Werk bereit sein sollen, und
dass die Gläubigen darauf bedacht sein sollen, eifrig Gutes zu tun.
Und zum Schluss des Briefes wird das Thema noch einmal angesprochen:
Titus 3,14 (SLT)
"14 Die Unseren sollen aber auch lernen, zur Behebung der dringenden Nöte eifrig gute
Werke zu tun, damit sie nicht unfruchtbar sind!"
Eins darf aber nicht vergessen werden: Das höchste Ziel jeder guten Tat ist die Ehre
Gottes. Dies lesen wir in Mt 5, 16 und 1. Pe 2, 12:
Matthäus 5,16 (SLT)
"16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren
Vater im Himmel preisen."
1. Petrus 2,12 (SLT)
"12 und führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter
verleumden, doch aufgrund der guten Werke, die sie gesehen haben, Gott preisen am Tag
der Untersuchung."
Für weitere Studien: Joh 10, 32; Apg 9, 36; Gal 6, 9-10; Eph 2, 10; Phil 4, 8; Klo 1, 10; 2. Th 2, 17; Hebr 10, 24; 13, 21
Was sind gute Werke? Hier nur einige Beispiele:
Geld- und Sachspenden; Praktische Hilfe und Unterstützung von Missionswerken und
Privatpersonen (z.B. Baueinsätze; Private Renovierungsarbeiten; Bürokratie;
Arztbesuche); Gastfreundschaft und Beherbergung von Menschen; Trost und Ermutigung
weitergeben; Kindererziehung, Kinder-, Jungschar- und Jugendarbeit; Beerdigungen
(Predigt, Räumlichkeiten, Bewirtung, Gesang…); u.v.m…
Gebetsanliegen
- Das wir die Gnade Gottes uns gegenüber erkennen, und deshalb anderen Gutes Tun
- Das wir aus Dankbarkeit und Liebe Gutes tun, und nicht aus egoistischen Motiven
- Für Bereitschaft und Eifer zu guten Werken
- Für offene Augen für die Not unseres Nächsten
- Das wir ermutigt sind, weiterhin Gutes zu tun, und nicht müde werden
- Das wir zusammen mit anderen Gemeinden und Hilfs- und Missionswerken Gutes tun
- Das Gott durch unsere Guten Werke verherrlicht wird und die Menschen IHN preisen