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Ist Gott tot?

Auszug aus dem Buch "Ist Gott tot?" von Daniel König-Meier

"Gott ist tot“, sagte Nietzsche damals. Und er hat recht.

Zumindest in der Hinsicht, dass Gott keine Bedeutung für den Großteil der Menschen in Deutschland hat.

Die meisten denken: „Gott? Ich weiß nicht, ob ich es Gott nennen würde, aber ich glaube schon, dass es da irgendetwas Höheres gibt.“ Allerdings würde das Leben dieser Menschen wohl genauso aussehen, wenn sie nicht an dieses Höhere glauben würden.

In dieser Hinsicht ist Gott tatsächlich tot. Ohne Auswirkung auf ihr Leben.

Bleibt uns mittlerweile nichts weiter als ein beliebiger Gott, bei dem es letztlich egal ist, ob er existiert oder nicht? Gibt es keine Möglichkeit, konkreteres Wissen über Gott zu bekommen? Dieses Buch will einen Beitrag leisten, sich der Frage nach Gott verstandesmäßig nachvollziehbar zu nähern. Ich schreibe es im Glauben an Jesus Christus und die Bibel.

Bibelgläubige Christen werden oft als rückständig wahrgenommen.

Der Eindruck ist weit verbreitet, dass sich der Christ in einem Rückzugskampf gegen die übermächtige Wissenschaft befindet, welche ihm mehr und mehr den Boden unter den Füßen wegzieht.

Wie kam es zu diesem Eindruck? Ich denke es ist ähnlich wie mit vielen anderen Meinungen, die sich gesellschaftsweit durchsetzen: Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass sie meist nicht das Ergebnis eines geistigen Fortentwicklungsprozesses

sind, sondern oft nur von bloßer Rhetorik verbreitet werden. Die Meinungsmacher übertrumpfen sich dabei in geschickten Formulierungen. Personengruppen und Ansichten können mit abschätzigen Bezeichnungen wie fundamentalistisch, intolerant oder radikal als intellektuell nicht weiter ernstzunehmend gebrandmarkt werden. Solcherlei Worte können – geschickt eingesetzt – so stark sein, dass der Zuhörer sie nicht weiter hinterfragt, weil er den Eindruck bekommt, der Fall sei längst klar.

Dabei kann radikal dasselbe wie konsequent bedeuten.

Nur dass das eine Wort negativ, und das andere positiv klingt.

Einige Menschen gehen sogar so weit, sich als Skeptiker oder Aufgeklärte zu bezeichnen. Damit suggeriert allein schon ihr Name verstandesmäßige Überlegenheit.

Als ob skeptisches Denken dasjenige Merkmal wäre, welches sie von anderen unterscheidet. So bescheinigt schon ihre Namensgebung den anderen intellektuelle Zurückgebliebenheit.

Menschen, welche die Existenz Gottes für wahr halten, werden mitunter belächelnd als Gläubige bezeichnet, was nach Hilflosigkeit klingt. Dabei hat der Atheist die Nicht-Existenz Gottes genausowenig bewiesen, was auch ihn zu einem Gläubigen macht. Nur dass sein Glaubenssatz heißt: Gott existiert nicht.

Die Schlacht mit Wörtern führt zu großer Verwirrung und oft auch zu einer gewissen Resignation bezüglich der großen Fragen des Lebens: Wer bin ich? Wo komme ich her?

Wo gehe ich hin? Gibt es Gott?

Dieses Buch beleuchtet solche Fragen und bemüht sich, zu zeigen, welche Realitäten hinter den Wörtern liegen.

Es ist weniger zur Stillung intellektueller Neugier geschrieben worden als für Leute, die sich ernsthaft die existenzielle Frage stellen: Wie kann ich als denkender Mensch des 21. Jahrhunderts bei der Frage nach Gott zu einer Antwort finden? Zu dieser übergeordneten Frage hinführend, beschäftigt sich jedes Kapitel mit einer separaten Teilfrage.

Kapitel 1 geht der Frage nach, inwieweit Wissenschaft ein geeignetes Hilfsmittel auf der Suche nach Gott ist.

In Kapitel 2 geht es um den Atheismus als Alternative zum Glauben an Gott.

Kapitel 3 behandelt den Agnostizismus, die weitverbreitete Alternative zu Gottglauben und Atheismus.

Kapitel 4 fragt, wie weit man sich mit Hilfe des Verstandes manipulativer Meinungsverbreitung entziehen kann.

Kapitel 5 schließlich zeigt die Sicht der Bibel, wie man Gott finden kann.


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