1. Timotheus 6, 17-19
"Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht.
Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen,"
Die erste Frage, die sich uns unweigerlich stellt, ist: Wer sind diese „Reichen“? Geht der Text uns überhaupt etwas an? Wenn du an Reiche Menschen denkst, fallen dir wahrscheinlich sofort Elon Musk oder Bill Gates ein. Aber wenn Gott von Reichen Menschen spricht, meint er nicht nur die „Superreichen“, sondern er meint dich und mich! John MacArthur schreibt dazu:
„Reich sind nicht nur die Menschen, die ein teures Eigenheim auf einem großen Grundstück haben. Reich zu sein bedeutet, mehr als das Lebensnotwendige zu haben, mehr als Nahrung, Kleidung und Unterkunft. Im heutigen Sprachgebrauch könnte man sagen, die Reichen sind die, die etwas auf der hohen Kante haben. Die meisten Christen der westlichen Hemisphäre fallen in diese Kategorie.“
John MacArthur (Kommentar zum neuen Testament - 1. Timotheus, S. 276)
Und Randy Alcorn bestätigt:
„Wenn Sie statistisch gesehen genug Essen und anständige Kleidung haben, in einem Haus oder einer Wohnung wohnen und ein einigermaßen verlässliches Transportmittel zur Verfügung haben, dann gehören Sie zu den reichsten 15 Prozent der Weltbevölkerung. Wenn Sie Geld gespart haben, ein Hobby pflegen, für das eine Ausrüstung oder bestimmte Bedarfsgüter nötig sind, eine Auswahl an Kleidung im Schrank haben, zwei Autos (egal in welchem Zustand) besitzen und ein eigenes Haus bewohnen, dann gehören Sie zu den reichsten 5 Prozent der Weltbevölkerung.“
Randy Alcorn (Geld, Besitz und Ewigkeit, S. 402)
Also lasst uns darüber nachdenken, was Gott uns, den Reichen der jetzigen Weltzeit, zu sagen hat.
Teil 1 - Die Gefahren des Reichtums und die Pflichten der Reichen
VERSE 17-18
Reich zu sein, ist an und für sich keine Sünde, und die Reichen werden auch nicht aufgefordert, sich ihres gesamten Reichtums zu entledigen. Christen dürfen ganz offensichtlich reich sein (sie sollten aber niemals danach streben; V. 8-10), aber hier sind die Bedingungen:
1)Sei nicht hochmütig
Habe keine hohe Meinung von dir selber. Schau auch nicht auf andere herab, die sozial oder finanziell schwächer aufgestellt sind als du und fühle dich anderen gegenüber nicht überlegen. Reichtum und Stolz gehen oft Hand in Hand. Aber was besitzt du, das du nicht von Gott empfangen hast (1. Kor 4, 7-8)? Gehört nicht Gott das Gold und Silber? Kommt es nicht aus seiner Hand zu dir? Er macht arm und er macht auch reich (1. Sam 2, 7).
2)Setze deine Hoffnung nicht auf die Unbeständigkeit des Reichtums
Wer viel besitz, neigt dazu, sich auch darauf zu verlassen. Wer aber auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen (Spr 11, 28).
"Bemühe dich nicht, Reichtum zu erwerben; aus eigener Einsicht laß davon! 5Kaum hast du dein Auge darauf geworfen, so ist er nicht mehr da, denn sicherlich schafft er sich Flügel wie ein Adler, der zum Himmel fliegt."
Sprüche 23, 4-5 4
Geld und Besitz sind unbeständig. Man kann sich nicht darauf verlassen. Dein Reichtum kann schneller weg sein, als dir lieb ist und spätestens bei deinem Tod kannst du sowieso nichts mitnehmen (Gleichnis vom reichen Narren). Zeigen uns nicht der Ukraine Krieg und die Inflation (ca. 8%) genau das? Wir können und dürfen nicht auf unseren Reichtum hoffen.
3)Setze deine Hoffnung auf den lebendigen Gott
Egal wie reich du bist, du bleibst abhängig von Gott und Gott bietet viel mehr Sicherheit als irgendeine irdische Geldanlage. Gott gehört alles und er ist nicht geizig, sondern reicht uns alles reichlich zum Genuss dar (vgl. Pred 5, 18-20).
4)Tue Gutes, werde reich an guten Werken, sei freigebig und bereit, mit anderen zu teilen
Geld ist nun mal einfach nicht zum Anhäufen da. Nutze deine Mittel, um die lebensnotwendigen Bedürfnisse anderer zu erfüllen. Nutze dein Geld, um Seelen für das Reich Gottes zu gewinnen. Tue Gutes mit deinem Geld. Du sollst reich werden an guten Werken. Du sollst gute Werke im Überfluss haben. Der Zweck von Geld ist nicht, dass du es hortest, sondern dass du viele gute Werke damit tust.
Wir dürfen unseren Reichtum nicht in selbstsüchtiger Weise gebrauchen, sondern wir sollen freigebig sein und mit anderen teilen. Das bedeutet, großzügig und gerne zu geben. Gott hat dich doch großzügig beschenkt, also gib es auch großzügig weiter. Teile dein Geld nicht mit einer kalten oder gezwungenen Herzenshaltung, sondern voller Fürsorge und Liebe.
Teil 2 - Investiere in die Ewigkeit
VERS 19
Das ewige Leben ergreifen bedeutet nicht, dass die Reichen auf diese Weise gerettet werden, sondern dass sie auf diese Weise an der Realität des ewigen Lebens festhalten. Ein Reicher, der seinen Reichtum nur für sich gebraucht, tut so, als ob es keine Ewigkeit gäbe. Aber wer mit seinen Reichtum Gutes zur Ehre Gottes tut, der lebt in dem Bewusstsein, dass es eine Ewigkeit gibt. Das ist mit „ergreifen“ des ewigen Lebens gemeint.
Wer seinen Reichtum in das Reich Gottes investiert, der sammelt sich eine gute Grundlage für die ewige Zukunft. Das ist doch eine deutliche Anspielung auf das Gebot Jesu, sich Schätze im Himmel zu sammeln. Ist das nicht ein guter Tausch? Ich gebe unbeständigen und vergänglichen Reichtum ab und bekomme einen sicheren und ewigen Schatz im Himmel. Darum das Predigtthema: Investiere in die Zukunft!
„Der ist kein Narr, der gibt, was er nicht behalten kann, um zu bekommen, was er nicht verlieren kann.“
Jim Elliot
Es gibt nur einen Ort, an dem man Schätze ansammeln darf: Im Himmel. Wer hier teilt und gibt, der sammelt genau an dieser Stelle. Es ist wie mit einem Bankkonto: Gott hält für uns im Himmel ein Konto offen und jede Gabe, die zu seiner Ehre gegeben wird, ist eine Überweisung auf dieses Konto.
„Christen, die aus freien Stücken ihre Zeit, ihr Geld und sich selbst gegeben haben, sind die Leute, die für sich selbst und unzählige andere die Ewigkeit verändert haben.“
(Geld, Besitz und Ewigkeit, S. 404)
Gott meint uns, wenn er von den Reichen spricht. Darum wollen wir für uns beten:
1)Dass wir vor den Gefahren des Reichtums bewahrt werden
2)Dass wir reich an guten Werken werden und gerne geben
--> Herr, wo können und sollen wir Gutes tun? Wo möchtest du unser Geld gebrauchen, um Menschen zu helfen und zu retten?
3)Dass wir eine Ewigkeitsperspektive haben und in die Ewigkeit investieren/ uns einen Schatz im Himmel sammeln
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