Auszug aus dem Buch "Christus für Muslime - Antworten auf Fragen von Muslimen" von Francesco Maggio
»Die Bibel prophezeit das Kommen Mohammeds«
Eigentlich lesen sie das im Koran. In Sure 61,6 sagt der Jesus des Korans:
… »Ihr Kinder Israel! Ich bin von Allah zu euch gesandt, um zu bestätigen, was von der Thora vor mir da war, und einen Gesandten, dessen Name Ahmad ist, zu verkünden, der nach mir kommen wird« …
(Für die Muslime ist Ahmad Mohammed, dessen Name mit »der Gelobte« übersetzt werden kann.)
Nach muslimischer Auffassung wird dieser Koranvers von einigen Bibelstellen untermauert: Johannes 14,16-17; 15,26; 16,7, wo das Kommen des Beistands oder Sachwalters, auf Griechisch parakletos, vorausgesagt wird.
Der Fehler besteht jedoch darin, dass diese Stellen nicht zu Ende gelesen werden.
Wenn man weiterliest, entdeckt man tatsächlich, dass es sich hierbei nicht um Mohammed handeln kann:
Wenn aber der Sachwalter gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird er von mir zeugen (Johannes 15,26).
Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde
ich ihn zu euch senden (Johannes 16,7).
Muslime bestehen darauf, dass das Wort im griechischen Urtext periklitos heißt, was »der Gelobte« bedeutet und also Mohammed bezeichnen würde.
Sie behaupten, die Christen hätten später das ursprünglich dort stehende Wort durch parakletos ersetzt.
Dies ist nicht haltbar.
Wie gesagt bräuchten sie diese Stellen nur bis zum Ende lesen, um zu entdecken, dass es sich um den parakletos, den Heiligen Geist, handelt, wie folgende Verse zeigen:
… und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein (Johannes 14,16-17).
Die Aussage »… dass er bei euch sei in Ewigkeit« kann nicht auf einen Menschen bezogen werden, da niemand ewig lebt.
Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe (Johannes 14,26).
Der Sachwalter ist der Geist, nicht ein Mensch (Johannes 14,17.26; 16,8.14).
Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen (Johannes 16,14).
Etwa vierzig Tage nach der Verheißung aus Johannes 16,7 bestätigt Jesus es vor seiner Himmelfahrt noch einmal:
Die Jünger würden binnen weniger Tage die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
… denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen (Apostelgeschichte 1,5).
Unsere Antwort
Die Verheißung, dass der Heilige Geist für immer bei den Jüngern Jesu sein würde, erfüllte sich einige Tage nach seiner Himmelfahrt (Apostelgeschichte 1 – 2) und nicht über 500 Jahre später bei der Geburt Mohammeds.
Diese Verheißung erfüllt sich auch heute – für alle, die an Jesus als ihren persönlichen Retter glauben.
Die zweite Antwort der Muslime wird sein: In der Thora!
Die Überzeugung der Muslime, dass das Kommen Mohammeds in der Bibel vorausgesagt worden ist, stützt sich vor allem auf folgende Sure:
… (denen,) die dem Gesandten, dem Propheten, der des Lesens und Schreibens unkundig ist, folgen, den sie bei sich in der Thora und im Evangelium verzeichnet finden …
(Sure 7,157)
Sie lesen folgenden Vers in der Thora:
Einen Propheten, gleich dir, will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erwecken; und ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird alles zu ihnen reden, was ich ihm gebieten werde (5. Mose 18,18).
Nach ihrer Meinung ist Mohammed der hier angekündigte Prophet, weil der Ausdruck »einen Propheten, gleich dir« bedeutet, dass er Mose in allem ähnlich ist.
Mit »ihren Brüdern « sind die Nachkommen Ismaels (Stiefbrüder) gemeint.
Die christliche Antwort
Um diese These zu unterstützen, haben Muslime versucht, Eigenschaften aufzulisten, die sich sowohl auf Mose als auch auf Mohammed beziehen.
Sie waren beide verheiratet und hatten Kinder, und beide waren Kriegs- und Volksführer.
Der Haken liegt aber daran, dass fast jeder Prophet eine oder mehrere dieser Eigenschaften für sich selbst beanspruchen könnte.
Noch wichtiger ist, dass der Auftrag Mohammeds mit dem Auftrag von Mose und Jesus nichts Gemeinsames hatte.
Mose und Jesus, nicht Mohammed, waren bereit, sich für die Sünden ihres Volkes aufzuopfern (2. Mose 32,30-32; 5. Mose 34,10-12; Matthäus 26,28).
Dies ist das eigentliche Kriterium, um »einen Propheten, gleich dir (Mose)« zu
finden.
Wenn die Verheißung sich nicht auf Mohammed bezieht, wer ist denn dann »ein Prophet, gleich dir«?
Für die ersten Christen und Augenzeugen des Messias war es Jesus:
Und jetzt, Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, so wie auch eure Obersten. Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte. So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch zuvor bestimmten Christus Jesus sende, den freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. Mose hat schon gesagt:
»Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir; auf ihn sollt ihr hören in allem, was irgend er zu euch reden mag. Es wird aber geschehen, jede Seele, die irgend auf jenen Propheten nicht hört, wird aus dem Volk ausgerottet werden« (Apostelgeschichte 3,17-23).
Die Aussage »aus euren Brüdern« bezieht sich nur auf die jüdische Nachkommenschaft und nicht auf die Nachkommenschaft Ismaels.
Selbst der Koran legt in Sure 29,27 fest,
dass Gott ausschließlich den Nachkommen Isaaks das universale Prophetentum anvertrauen wird:
Und wir schenkten ihm den Isaak und Jakob und machten in seiner Nachkommenschaft die Prophetie und die Schrift (heimisch). Und wir gaben ihm (schon) im Diesseits seinen
Lohn. Und im Jenseits gehört er zu den Rechtschaffenen.
Diese Sure
• schließt die Linie Ismaels aus;
• verneint, dass der Koran das Wort Gottes sein kann.
Fazit
Es handelt sich hier um einen verzweifelten Versuch,
anhand der Suren 61,6 und 7,157 den Christen den prophetischen
Auftrag Mohammeds glaubwürdig zu machen.
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